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Motorenöl – kein Thema nur für Profis

Wissen Sie um den Füllstand Ihres Motorenöls genau Bescheid? Wenn nicht, dann gehören Sie zur Mehrheit der Autofahrer:innen in Deutschland, die selten oder nie den Füllstand kontrolliert. Fast jede:r Vierte in Deutschland riskiert einen Motorschaden durch zu wenig oder zu viel Motorenöl. Lesen Sie hier, welche großen Risiken für die Dauerhaltbarkeit des Motors dadurch entstehen.

Eine Ölstands-Kontrolle empfiehlt sich mindestens einmal im Monat und beim Nachfüllen sollte man zu Motorenölen auf gleichem Qualitätsniveau greifen. Synthetische Leichtlauföle sind erste Wahl: Sie machen die Mehrkosten bei der Anschaffung durch Kraftstoffeinsparungen schnell wieder wett. Und der wichtigste Tipp: Bei einer leuchtenden Öldruck-Warnlampe sofort anhalten und den Motor abschalten. Ansonsten droht ein Motorschaden. Doch was passiert eigentlich bei zu wenig oder zu viel Motorenöl? Hier die Antworten:

Zu wenig Öl: 

Der Raum zwischen der Minimum- und der Maximum-Markierung auf dem Ölpeilstab repräsentiert einen Unterschied von durchschnittlich rund einem Liter Motorenöl – abhängig von Fahrzeughersteller und Modell. Bei einem Gesamtvolumen von vier Litern bedeutet das, dass bei einem Ölstand an der Minimum-Markierung 25 Prozent weniger Schmierstoff zur Verfügung stehen. Entsprechend sinkt das Leistungsvermögen des Öls, denn die geringere Ölmenge muss die gleiche thermische und mechanische Belastung verkraften. Die Folgen sind ein höherer Verschmutzungsgrad ebenso wie ein schnellerer Alterungsprozess. Parallel dazu steigt das Risiko von Schäden an der Nockenwelle oder an den Pleuellagern. Im Extremfall bildet sich gefährlicher Schwarzschlamm.  

Leuchtende Warnlampe: 

Leuchtet die Öldruckkontrolllampe, sollte man sofort anhalten. Die Warnlampe in den meisten Autos zeigt nicht einen zu niedrigen Ölstand, sondern einen Öldruck-Abfall an. Der entsteht, wenn der Ölstand so niedrig ist, dass die Ölpumpe bereits Luft ansaugt. Da vor allem Gleitlager nur bei einem entsprechenden Öldruck ausreichend geschmiert werden, sollte der Motor sofort abgeschaltet werden. 

Mischen verschiedener Öle: 

Das Mischen von Ölen unterschiedlicher Qualität ist zwar technisch möglich, kann jedoch einen negativen Effekt auf die Gesamtleistungsfähigkeit haben. Viskositätsklasse und Leistungsprofil des Nachfüllöls sollten vergleichbar sein mit der in der Betriebsanleitung empfohlenen Sorte. Hochleistungsschmierstoffe der Marken Aral und Castrol gibt es an unseren Aral Tankstellen.  

Achtung: Sogar die Gewährleistungspflicht des Herstellers kann durch die Nutzung eines falschen Schmierstoffs erlöschen. Trotzdem gilt: Bei einem Füllstand unter der Minimum-Markierung ist das Nachfüllen von Motorenöl mit niedrigerer Qualität als vorgeschrieben immer noch besser als die Fortsetzung der Fahrt mit deutlich zu wenig Öl.

Zu viel Öl: 

Ein zu hoher Ölstand kann durch Fehler beim Nachfüllen entstehen oder durch einen Sondereffekt, der insbesondere bei Dieselmotoren mit Partikelfilter auftritt: Ursache ist das Freibrennen des Filters (Regeneration durch Einspritzung zusätzlichen Kraftstoffs). Anteile dieses zusätzlichen Dieselkraftstoffs können ins Motorenöl „hineingewaschen“ werden und sich dort anreichern. Es kann insbesondere dann zur Erhöhung des Ölstands kommen, wenn das Motorenöl die Betriebstemperatur im Kurzstreckenbetrieb nicht erreicht, so dass der Kraftstoff nicht wieder ausdampfen kann. Bei einem stark überhöhten Füllstand kann die Kurbelwelle in den Ölstand eintauchen („Panschen“) und große Mengen an Ölnebel im Kurbelgehäuse verursachen, die über die Gehäusebelüftung in den Brennraum gelangen. Die Folgen sind eine geringere Leistung durch die so genannten Panschverluste, eine unsaubere Verbrennung und hohe Emissionen. Das gilt sowohl für Otto- als auch für Dieselmotoren. Selbstzünder können im ungünstigsten Fall unkontrolliert hochdrehen, da der Ölnebel dann als Kraftstoff fungiert, ohne dass das Gaspedal betätigt wird.