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Aral HVO – Herstellung & Vorteile des erneuerbaren Diesels

CO2 einsparen, ohne in die Fahrzeugtechnik investieren zu müssen – das ist der große Vorteil von Aral HVO. In diesem Teil unserer Serie rund um HVO erfahren Sie, wie der erneuerbare alternative Kraftstoff Aral HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) eigentlich produziert wird.

Die meisten modernen Lkw und Busse können Aral HVO pur oder als Beimischung zu herkömmlichem Dieselkraftstoff tanken. HVO kann aus erneuerbaren oder abfallbasierten Rohstoffen wie Fetten und pflanzlichen Ölen hergestellt werden.

Eines der bekanntesten Beispiele ist gebrauchtes Frittieröl (UCO). Im Gegensatz zu herkömmlichen Biokraftstoffen, die durch Veresterung hergestellt werden, basiert HVO auf einem hydrierenden Verfahren, das die chemische Struktur des Öls verändert. Dadurch ist der Kraftstoff stabiler und leistungsfähiger als fossiler Diesel. Größter Vorteil: Aral HVO reduziert die CO₂-Emissionen im Vergleich zu rein fossilem Diesel um mindestens 85 Prozent*.

Die wichtigsten Schritte der HVO-Produktion

Die Herstellung von HVO erfolgt in einem mehrstufigen, hydrierenden Verfahren:

Auswahl der Rohstoffe: Die Produktion beginnt mit der Auswahl nachhaltiger Rohstoffe. Dazu gehören: Pflanzenöle (z.B. Rapsöl, Sonnenblumenöl), Altspeiseöle und -fette, Schlachtabfälle und Algenöle. Häufig handelt es sich um Abfallprodukte anderer Industrien. Welche Rohstoffe genau erlaubt sind, regelt die Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) der Europäischen Union**.

Rohstoffaufbereitung: Die Rohstoffe werden gesäubert und von Verunreinigungen wie Wasser, Feststoffen oder unerwünschten Stoffen befreit. Dieser Schritt ist entscheidend für die Qualität des Endprodukts.

Hydrierung: In einer speziellen Raffinerie wird der Rohstoff unter hohem Druck und bei hohen Temperaturen mit Wasserstoff katalytisch behandelt. Dieser Prozess stabilisiert die Molekülstruktur, indem ungesättigte Fettsäuren in gesättigte Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden. Das Ergebnis ist ein stabiles, hochenergetisches Zwischenprodukt, das in seiner chemischen Struktur fossilem Dieselkraftstoff ähnelt. 

Isomerisierung: In diesem Schritt werden die Moleküle weiter veredelt. Ziel ist es, die Molekülketten so anzupassen, dass der Kraftstoff bei niedrigen Temperaturen besser fließt und kältebeständiger wird. So bietet HVO durch die Isomerisierung auch bei extremen Temperaturen eine hervorragende Zuverlässigkeit. Dies ist besonders für Anwendungen in kalten Klimazonen wichtig.

Destillation: Nach der Isomerisierung folgt die Destillation, bei der die verschiedenen Kohlenwasserstoff-Fraktionen voneinander getrennt werden. Die Destillation sorgt dafür, dass HVO ein ausgewogenes, hochwertiges Produkt ist, das genau auf die Anforderungen moderner Motoren abgestimmt ist.

Qualitätskontrolle: Hierbei werden verschiedene Parameter wie Cetanzahl, Viskosität und Reinheit geprüft, um sicherzustellen, dass der Kraftstoff den technischen Spezifikationen entspricht. Nur wenn der HVO-Kraftstoff alle Normen und Qualitätsanforderungen erfüllt, wird er für den Verkauf freigegeben. Aral HVO wird zur Steigerung der Qualität und Vorteilhaftigkeit in der Verwendung zudem mit unserer Aral Anti Schmutz Formel versehen, mehr dazu im nächsten Newsletter.

*Wir berechnen die CO₂-Einsparung von der Kraftstoffherstellung bis zum Endverbrauch durch Kund:innen ("Well-to-Wheel") gemäß Artikel 31 Absatz 1 Buchstabe (b) oder (c) der Richtlinie (EU) 2018/2001 (RED II) auf Massenbilanzbasis unter Verwendung des Referenzwerts 94 g CO2e/MJ für fossile Kraftstoffe.

**Aral HVO wird aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt, die in der Richtlinie (EU) 2018/2001 (RED II) Anhang IX Teil A oder B aufgeführt sind.